Das aktu­el­le Video “Gebäu­de­infor­ma­ti­ons­mo­dell (GIM | BIM) bei Build Infor­med” fin­den Sie unter: https://youtu.be/6JEwmP5cE5Y

Kurz zu mei­ner Per­son. Mein Name ist Tho­mas Zan­gerl und arbei­te nun seit April bei Build Infor­med. Am Beginn mei­ner Arbeits­zeit war das aktu­el­le Pro­jekt ein Wer­be­vi­deo zu erstel­len. Stand­bild-Ren­de­rings habe ich bereits in mei­nen ers­ten Prak­ti­ken mit gro­ßem Ver­gnü­gen gefer­tigt und auch das Prä­sen­ta­ti­ons­vi­deo eines Abschluss­pro­jek­tes visua­li­sier­te ich bereits mit Lumion Ed5. Auf­grund des­sen habe ich die Initia­ti­ve sofort ergrif­fen und über­nahm das Pro­jekt. Bei der Aus­ein­an­der­set­zung mit raf­fi­nier­ten 3D-Objekt­ge­stütz­ten Pro­gram­men ist es unum­gäng­lich einen küh­len Kopf zu bewah­ren, da jedes Pro­gramm sei­nen eige­nen Arbeits­ab­lauf hat.

Die Beherr­schung eines Pro­gram­mes ergibt sich aus, …

  • … dem grund­sätz­li­chen Ver­ständ­nis der Arbeits­wei­se eines Programmes
  • … einem „Ver­such und Irr­tum“ – Prozess
  • … und der Auf­ga­be Pro­blem­stel­lun­gen auf krea­ti­ve Art und Wei­se lösen zu können.

Der pri­mi­tivs­te Weg, Pro­blem­stel­lun­gen zu besei­ti­gen, ist es, nach dem ers­ten fehl­ge­schla­ge­nen Anlauf auf­zu­ge­ben und der Anwen­dung die Schuld in die Schu­he zu schie­ben und anzu­ge­ben, dass die Anwen­dung die­se Funk­ti­on nicht beherr­schen wür­de. Dadurch, dass aktu­el­le CAD- und AV-Pro­gram­me nun seit doch eini­gen Jahr­zehn­ten vor­herr­schen und nahe­zu jähr­lich neue Ver­sio­nen mit neu­en Funk­tio­nen her­aus­kom­men, ist weni­ges nicht mög­lich. Mit die­sem Ansatz behand­le ich die­sen Blog­ein­trag und hof­fe euch bei der Beherr­schung unten genann­ter Pro­gram­me eine Hil­fe zu stellen.

1. Ani­ma­ti­on & Rendering

1.1. 3ds max

DO:

  • Sze­nen­in­halt inner­halb Grup­pen organisieren
  • Punk­te­wol­ken mit men­tal-ray rendern
  • Pro­Op­ti­mi­ze­-Modi­fi­ka­tor auf Netz­ob­jek­te anwenden
  • Tages­licht­sys­tem neu erstel­len, nicht importieren
  • Bewe­gungs­bah­nen über Unter­ob­jek­te bearbeiten

DONT:

  • Genes­te­te Fami­li­en laden (egal welche(s) Dateiformat/Konvertierung)
  • Kame­ra Brennpunkt/Blickwinkel mit­hil­fe Ani­ma­tons­keys ändern
  • Punk­te­wol­ken mit Sicht­bar­keits­spur animieren
  • Auto­ma­tisch gene­rier­te Dum­my-/Hilfs­ob­jek­te löschen
3D Studio

3DS MAX bringt eine gan­ze Lis­te von nütz­li­chen Werk­zeu­gen um 3D-Objek­te zu erstel­len, zu bear­bei­ten, zu ani­mie­ren und zu ren­dern. Das Kon­zept der Ani­ma­ti­on eines 3D-Modells soll­te bereits vor dem Arbei­ten mit 3DS bestehen, um Grup­pen sinn­voll und zeit­spa­rend set­zen zu kön­nen und um wei­ters die Ani­ma­ti­on und Navi­ga­ti­on zu erleich­tern. Das Modell ist mit den Bear­bei­tungs­mög­lich­kei­ten von 3DS MAX ein­fach zu erstel­len. Der Revit spe­zi­fi­sche Import bringt eini­ge nütz­li­che Import­op­tio­nen mit sich, wie zum Bei­spiel die auto­ma­ti­sche Grup­pie­rung nach Kate­go­rie, Ele­ment, Typ oder als Ein­zel­ob­jekt. Die rich­ti­ge Aus­wahl aus den Optio­nen ist nur mög­lich wenn die Ani­ma­ti­on bis auf die Anzahl der Frames bekannt ist. Die­ser Ite­ra­ti­ons­pro­zess soll­te best­mög­lich mit allen Inter­es­sen­ten abge­stimmt wer­den um die gemein­sa­me Vor­stel­lung des Pro­jek­tes für das Ergeb­nis zu verwerten.

Ist die Ani­ma­ti­on erst mal fer­tig, muss sie nur noch ger­en­dert wer­den. Klingt ein­fach und ist es auch, wenn man eini­ge klei­ne Grund­re­geln beachtet:

Mate­ria­li­en sol­len dem Ren­de­rer ent­spre­chend gewählt wer­den um Sta­bi­li­tät beim Ren­dern zu gewähr­leis­ten. Men­tal ray bringt bereits spe­zi­ell vor­ge­fer­tig­te Mate­ria­li­en inklu­si­ve Eigen­schaf­ten, wel­che Spe­zi­al­ef­fek­te in die Sze­ne brin­gen. Die­se sind jedoch meist nur mit men­tal ray renderfähig.

Beleuch­tung ist ein wich­ti­ger Bestand­teil einer gelun­ge­nen Ani­ma­ti­on und soll nicht ver­nach­läs­sigt wer­den. Die Beleuch­tungs­lö­sung soll­te auf den Inhalt der Sze­ne abge­stimmt wer­den. Für Ein­zel­pro­dukt­wer­bun­gen könn­te man zum Bei­spiel Foto­me­tri­sche Licht­quel­len ver­wen­den. Für Außen­sze­nen bie­ten sich Stan­dard­licht­quel­len an, wel­che Tages­licht­sys­te­me erzeu­gen kön­nen. Hier­bei ist allen­falls im Regis­ter “Ren­dern” das Menü “Umge­bung und Effek­te” zu beachten.

Ren­dern mit 3DS MAX ist kein Kin­der­spiel aber nach weni­gen Pro­ber­en­de­rings defi­ni­tiv durch­schau­bar. Die Ren­der­leis­tung hängt von der Kern­an­zahl des Pro­zes­sors ab, da ein Ren­der­pro­zess einer der weni­gen Rechen­ar­bei­ten eines PC sind, wel­cher meh­re­re Berech­nun­gen auf meh­re­ren Ker­nen gleich­zei­tig rech­nen kann. Nun liegt die Fra­ge nahe war­um nicht gleich der Gra­fik­pro­zes­sor zum Ren­dern ver­wen­det wird, da in des­sen Spe­zi­fi­ka­tio­nen Tau­sen­de Ker­ne ange­ge­ben wer­den und somit nach ana­lo­ger Logik Tau­sen­de Ren­der­be­re­chun­gen gleich­zei­tig aus­füh­ren kann. Der Fla­schen­hals an der Theo­rie ist jedoch der Arbeits­spei­cher der Gra­fik­kar­ten, wel­cher bei Stan­dard­mo­del­len bei 4 GB liegt und nicht auf­rüst­bar ist. Das ist lei­der oft zu wenig da die gesam­te Sze­ne und alle Berech­nungs­al­go­rith­men in den Arbeits­spei­cher gela­den wer­den müssen.

Ver­teil­tes Ren­dern auf meh­re­ren PC´s gleich­zei­tig ist die idea­le Alter­na­ti­ve um hoch­auf­lö­sen­de, foto­rea­lis­ti­sche Stand­bil­der zu Ren­dern. Die Kon­fi­gu­ra­ti­on des­sen erfor­dert jedoch eini­ges an Arbeits­zeit sowie mög­li­cher­wei­se ein klei­nes Häuf­chen an Ver­ständ­nis der vor­herr­schen­den Netzwerktechnik.

Ren­dern am eige­nen PC oder Ver­teil­tes Ren­dern sind Stan­dard­lö­sun­gen, jedoch nicht das Ende aller Mög­lich­kei­ten. Wird die oben genann­te The­se der Ren­der­leis­tung wei­ter­ver­folgt, wäre es eine Mög­lich­keit das der­zei­ti­ge PC-Sys­tem mit einem höher­ker­ni­gen Pro­zes­sor auf­zu­rüs­ten, dabei wird jedoch mög­li­cher­wei­se nicht nur das Bud­get über­schrit­ten, son­dern auch bald die Gren­ze der Kern­an­zahl erreicht, da nur auf spe­zi­el­len Ser­ver-Boards mehr als ein Pro­zes­sor instal­liert wer­den kann.

Kos­ten­güns­ti­ger ist die Aus­la­ge­rung auf eine vir­tu­el­le pro­zes­sor­op­ti­mier­te Maschi­ne mit­tels Ama­zon Web Ser­vices oder ähn­li­che Ren­der­farm Lösun­gen wie Rebus­farm. Ama­zons Cloud-Com­pu­ting wird als fle­xi­bles Cloud Com­pu­ting ange­wor­ben und bleibt der Behaup­tung auch treu, da nur Kos­ten ent­ste­hen, wenn der Ser­vice auch wirk­lich genutzt wird. Ver­wen­det man zum Bei­spiel eine Instanz mit einem 36-Kern Pro­zes­sor kann man unkom­pli­ziert die Ren­der­zeit um ein fünf­fa­ches ver­kür­zen (abhän­gig von der Leis­tungs­fä­hig­keit des Ausgangssystems).

 

2. Auf­nah­me

2.1 Codecs

Codecs sind dazu da um Daten oder Signa­le zu kodie­ren und oder zu deko­die­ren. Möch­te man zum Bei­spiel aus Revit mit einer Kame­ra einen Walk­th­rough erstel­len und die­sen expor­tie­ren bekommt man die Aus­wahl eini­ger Stan­dard Codecs. Unter ande­rem den DVI Enco­der, wel­cher Vide­os im Datei­for­mat avi expor­tiert. Das Kon­zept ist geni­al – man bekommt sofort ein „ger­en­der­tes“ schau­fer­ti­ges Video. Die Pra­xis sieht jedoch anders aus. Der Enco­der ist bei­spiel­los anfäl­lig auf alle mög­li­chen Uneben­hei­ten. Das heißt das der Groß­teil der Vide­os gar nicht abspiel­bar ist oder der Index als kor­rupt erkannt wird und vor dem Abspie­len neu auf­ge­baut wer­den muss oder aber ein Video ent­steht, wel­ches auf mys­te­riö­se Wei­se eine „Glit­ch­ar­ti­ge“ Zer­stü­cke­lung und Wie­der­zu­sam­men­fü­gung beinhal­tet. Das Pro­blem an der gan­zen Sache ist der Zeit­auf­wand da man erst am Ende des Pro­zes­ses ein ent­we­der intak­tes oder kaput­tes Ergeb­nis bekommt. Des­halb soll­te man ein­fach den Walk­th­rough als Bild­da­tei­en expor­tie­ren und mit Win­dows Movie Maker – ja genau Win­dows Movie Maker – das End­pro­dukt, ein Video erstel­len. Zur Erstel­lung eines Vide­os aus Bild­da­tei­en kom­men wir noch später.

PS: Die Instal­la­ti­on eines ande­ren Codecs wird durch Revit zwar erkannt, die Ver­wen­dung des­sen löst jedoch kei­ne der oben genann­ten Exportprobleme.

Video Compresion

2.2 OBS

OBS (“Open Broad­cas­ter Soft­ware”) – die Ele­gan­te­re Opti­on neben “Ban­di­cam”. „Ban­di­cam“ ist, im Ama­teur­be­reich, die wohl bekann­tes­te Video­auf­nah­me­soft­ware die es gibt. Die Was­ser­mar­ke die die Gra­tis-Ver­si­on ins Video schnei­det ist jedoch nicht akzep­tier­bar und das Zuschnei­den der Auf­nah­me mit einem Bear­bei­tungs­pro­gramm ver­ur­sacht zu viel Infor­ma­ti­ons­ver­lust. Mit OBS sind indi­vi­du­el­le Bild­schirm­auf­nah­men nicht nur ein­fach zu erstel­len, son­dern es kön­nen auch gleich­zei­tig meh­re­re Inhal­te meh­re­rer Pro­gram­me auf eine Video­quel­le erstellt wer­den. Die Vari­an­te ist ein „Open-Source“ Pro­jekt und somit nicht nur Kos­ten­frei son­dern auch immer auf dem aktu­ells­ten Stand, was Video­auf­nah­me betrifft. Vor dem Auf­neh­men ist zu emp­feh­len sich kurz durch die Ein­stel­lun­gen zu kli­cken und mit ein­fachs­ter Logik die Ein­stel­lun­gen vor­neh­men. Um eine Bild­schirm­auf­nah­me zu star­ten, ist zuerst eine Sze­ne zu erstel­len, wel­che die Auf­lö­sung des Bild­schirms wider­spie­gelt, und anschlie­ßend eine Video­quel­le aus­zu­wäh­len. Der Vor­teil bei OBS ist die Mög­lich­keit einer Vor­schau und die Ein­fach­heit der Bedie­nung. Das Pro­gramm ver­zeiht klei­ne Feh­ler in den Ein­stel­lun­gen und erstellt unkom­pli­ziert den gewünsch­ten Inhalt.

OBS

3. Schnitt

3.2 Win­dows Movie Maker

Die ein­fachs­te Lösung Vide­os zu bear­bei­ten und Effek­te, wie Tex­te und Über­gän­ge, auf beweg­te Bil­der anzu­wen­den. Wei­ters die ein­fachs­te und sta­bils­te Vari­an­te, Vide­os aus Ein­zel ger­en­der­ten Bild­da­tei­en zu erstel­len. Der Pro­zess ist so sim­pel, dass er sogar in die­sen Ein­trag passt: Win­dows Movie Maker öff­nen – Bil­der impor­tie­ren – Anzei­ge­län­ge der ein­zel­nen Bil­der ein­stel­len (30 FPS à 0,03 Sekun­den pro Bild) – Expor­tie­ren mit gewünsch­tem Video­for­mat – Fertig!

Windows Movie Maker

3.3 Ado­be premiere

Die Go-To Vari­an­te der klas­si­schen Video­schnitt­be­ar­bei­tung. Mit­hil­fe des neu­en „Crea­ti­ve Cloud“-Konzepts kön­nen Pro­duk­te fle­xi­bel abon­niert wer­den und somit wer­den Top-Shelf Lösun­gen auch für klei­ne Unter­neh­men erschwing­lich. Des­sen Stär­ke ist die bar­rie­re­freie Ver­bin­dung von Viel­sei­tig­keit und Ein­fach­heit, was jedoch einen glas­kla­ren Work­flow erfor­dert um ent­spre­chen­de Ergeb­nis­se zu errei­chen. Die Grund­idee des Pro­gramms soll­te im Hin­ter­kopf behal­ten wer­den um effi­zi­ent arbei­ten zu kön­nen, wel­che lau­ten könn­te: „Erstel­le ein Video aus so viel wie mög­li­chen und indi­vi­du­ell bear­beit­ba­ren Video­quel­len wie mög­lich.“ Ado­be Pre­mie­re wur­de mit die­sem Kon­zept ent­wi­ckelt und bleibt die­sem auch treu. Das bedeu­tet für uns, dass übli­cher­wei­se eher die Gren­zen der Hard­ware als die Gren­zen des Pro­gramms erreicht wer­den. Um Miss­ver­ständ­nis­se nun gleich aus dem Weg zu räu­men: Kaum zu glau­ben, aber Video­be­ar­bei­tung ist immer noch rela­tiv hardwareintensiv.

Ein Bei­spiel eines Workflows:

Anfangs­si­tua­ti­on: 2 Video­quel­len glei­cher Auflösung

  1. Video­quel­len in den Pro­jekt­brow­ser impor­tie­ren (bei meh­re­ren Datei­en mit Abla­ge­ord­nern sortieren)
  2. Sequenz mit der­sel­ben Auf­lö­sung wie die Video­quel­len erstellen
  3. Video­quel­len in die Sequenz einfügen
  4. Video­quel­len ein­zeln mit gewünsch­ten Effek­ten bear­bei­ten und zuschneiden
  5. Video­über­gän­ge zwi­schen den Video­quel­len einfügen
  6. Ren­dern und Expor­tie­ren mit den gewünsch­ten Einstellungen

Ergeb­nis: Ger­en­der­tes und zuge­schnit­te­nes Video

Um Anfangs­pro­ble­me mit dem Pro­gramm zu ver­hin­dern ist es wich­tig zu ver­ste­hen, dass Pre­mie­re nur mit Ver­knüp­fun­gen der Quel­len arbei­tet. Das heißt, obwohl die Datei in den Pro­jekt­brow­ser gela­den wird, wird die Datei nicht direkt in die Pro­jekt­da­tei gela­den, son­dern nur ein Eben­bild der Datei, um Spei­cher­platz zu spa­ren, da sich sonst der Spei­cher­ver­brauch pro fer­ti­gem Video ver­dop­peln wür­de. Die­ser Fak­tor macht sich spä­tes­tens ab 15 min. bear­bei­te­tem Video bemerkbar.

Schließ­lich ist nun klar wie mit Anfangs­pro­ble­men umzu­ge­hen ist und ab die­sem Zeit­punkt sind Sie einem bären­star­ken Mar­ke­ting­in­stru­ment einen Schritt näher.

Bei wei­te­ren Fra­gen zum The­ma hel­fen wir Ihnen ger­ne weiter!

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