Wie das Cloud-Zeitalter endlich die Immobilienwirtschaft erreicht

Autodesk hat über die letzten 4 Jahren unglaublich viel Geld in seine Cloud-Plattform Forge gesteckt: mehr als 700 Menschen arbeiten derzeit an Forge. Das ist ein teurer Schritt weg vom traditionellen Geschäftsmodell des Giganten. Warum geht Autodesk so vor? Was ist Forge, die Cloud und APIs? Und warum sollten Sie sich damit unbedingt auseinandersetzen? Das erklären wir Ihnen in unserem großen Forge-Guide.
Clouds: Der bessere Weg, Geschäfte zu machen.
If someone asks me what cloud computing is, I try not to get bogged down with definitions. I tell them that, simply put, cloud computing is a better way to run your business.
Cloud Computing ist das Beziehen von Software-Services über das Internet. Die Cloud ist dabei die Infrastruktur des Rechenzentrums und die Software, die darauf läuft. Als Kunde eines Cloud-Services beziehen wir Utility Computing — also Rechenleistung “On-Demand”.
Wieso ist es fast immer eine gute Idee, über einen Cloud-Service nachzudenken? Wenn wir Services auf unserer eigenen IT-Infrastruktur betreiben ist das fast immer teurer, und wir sind dabei trotzdem unflexibler, weil unsere Infrastruktur nicht skalieren kann.
Unser Serverraum sieht nicht so aus, wie dieses gut gekühlte Datenzentrum von CERN in der Schweiz. AWS Rechenzentren sehen sehr ähnlich aus. (Bild: Florian Hirzinger, unverändert)
Cloud Services sind in der Regel billig, weil Rechenzentren eine weit höhere Auslastung erreichen. Außerdem können sie durch ihre Größe sehr effizient arbeiten: Server in einem Rechenzentrum teilen sich zum Beispiel hochleistungsfähige Infrastruktur, so wie die Kühlung oder eine sehr schnelle Anbindung an das Internet.
Daneben können wir den Bedarf unserer Rechenleistung beliebig skalieren: Wir können in einer Minute 100-mal so viel Rechenleistung anfordern, wie in der Minute davor – und bezahlen nur das, was wir auch tatsächlich brauchen.
Wie binden wir eine Cloud nun in unsere Systemlandschaft ein? Bzw. wie schaffen wir es, dass mehrere Cloud-Services nicht alleinstehend arbeiten, sondern miteinander sprechen? Das Zauberwort heißt APIs.
APIs verbinden die Cloud-Welt
Eine API (Application Programming Interface, also Programmierschnittstelle) ist eine Schnittstelle, über die Maschinen auf Services im Internet zugreifen können. Google Maps bietet eine API an, die ein anderer Service – zum Beispiel Uber – zur Navigation nutzen kann.
APIs interagieren und schaffen dadurch mehr Wert, als die einzelnen Services
APIs machen es also möglich, eigene Geschäftsmodelle auf Basis von unternehmensfremden Services aufzubauen. Das bringt enorme Potenziale mit sich. Iyer und Subramaniam gehen so weit zu sagen, dass APIs zur “wichtigsten Art der Geschäftsbeziehung” werden – und damit an die Stelle von strategischen Partnerschaften treten [Harvard Business Review].
APIs passen hervorragend in eine Umgebung von Cloud Services: Ein Netz von Services, die sich über APIs gegenseitig nutzen, kann entstehen. Dadurch kann mehr Wert geschaffen werden, als wenn diese Services isoliert laufen würden.
Also was ist Forge?
… und wieso kann es dabei helfen, BIM-Prozesse zu verbessern?
Forge ist eine Sammlung von APIs für Autodesks Cloud-Services und enthält auch die Tools (Software-Development-Kits, Bibliotheken), um diese Services zu nutzen. Forge enthält, neben vielem anderen, APIs für Clash-Detection, BIM360 Document-Management, einen Web-Viewer für BIM-Modelle und sogar Revit als Cloud-Service.
Das gibt uns die Möglichkeit, beliebige Autodesk-Services mit beliebigen anderen Web-Services für unsere Zwecke zu verbinden. Wir können zum Beispiel auf Knopfdruck ein Modell auf BIM360 laden, dort auf Kollisionen prüfen, mit Google Maps Informationen über die Umgebung abrufen, und schließlich auf Basis davon eine automatische Kostenschätzung vornehmen.
Wir können Sensordaten eines bestehenden Gebäudes in Echtzeit im Forge-Viewer visualisieren oder aus automatischen Scans von der Baustelle auf den Baufortschritt schließen – und diesen im Viewer darstellen.
Dadurch, dass der Forge-Viewer auch auf dem Smartphone funktioniert, können wir Informationen aus dem Modell besser auf der Baustelle nutzen: Als Grundlage für die Errichtung, um Soll-Ist-Vergleiche durchzuführen, um Änderungen im Zeitplan einzubeziehen … Die Möglichkeiten sind enorm.
Wir können zusammenbauen, was immer wir wollen – und lassen die hervorragenden Services von Forge den größten Teil der Arbeit erledigen. Wir können uns darauf konzentrieren, den größtmöglichen Wert aus bestehenden Dingen zu schöpfen – und nur das selbst programmieren, was es wirklich noch nicht gibt.
Forge in der Realität
Norconsult verwendet Forge, um die Errichtung großer Infrastrukturprojekte in Norwegen zu managen. Sie haben auf Basis des Forge-Viewers eine zentrale Projektmanagement Plattform entwickelt, die nicht nur alle Modelldaten enthält, sondern auch mit Sharepoint und Microsoft Project integriert ist.
ISY Prosjekt — Eine Projektmanagement Plattform auf Basis von Forge [ Forge helps trim emissions by 20% on $500-million transport project ]( https://forge.autodesk.com/customer-stories/nois )
Andere Firmen verwenden Forge zum Beispiel, um den Kunden grobe Skizzen im Web anfertigen zu lassen. Daraus werden dann mit der API für Inventor oder Revit fertige Bauteile generiert.
[ Forge connects a manufacturer’s customers to design automation ] ( https://forge.autodesk.com/customer-stories/imaginit )
Nächste Schritte
Für Entwickler: Ein großer Vorteil von Forge ist die Verfügbarkeit von hervorragender Dokumentation und Code-Samples, die die Entwicklung einer eigenen Forge-App vereinfachen. Die wichtigsten Ressourcen für einen guten Start sind:
- Der Forge-Blog [ https://forge.autodesk.com/blog ]
- Die Entwickler-Dokumentation [ https://forge.autodesk.com/developer/documentation , https://forge.autodesk.com/developer/getting-started , https://learnforge.autodesk.io/#/ ]
- Eine Reihe von Beispielprojekten mit Source-Code [ https://forge.autodesk.com/code-samples ]
Haben Sie eine Softwareanforderung, die Sie besprechen möchten: info@buildinformed.com
Ausblick
Was ist die Plattform-Wirtschaft — und was hat Forge damit zu tun? Im nächsten Teil der Blog-Reihe geht es um Plattformen — und wie Netzwerkeffekte die Geschäftsmodelle der Digitalisierung prägen.

Marco Kainzner
Marco klettert, liest und schreibt Software für Build Informed.
Build Informed News
Jetzt zum Newsletter anmelden und über die neuesten Beiträge, Veranstaltungen und Tipps & Tricks informiert werden. Sie können sich jederzeit wieder abmelden.