Wie das Cloud-Zeit­al­ter end­lich die Immo­bi­li­en­wirt­schaft erreicht

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Auto­desk hat über die letz­ten 4 Jah­ren unglaub­lich viel Geld in sei­ne Cloud-Platt­form For­ge gesteckt: mehr als 700 Men­schen arbei­ten der­zeit an For­ge. Das ist ein teu­rer Schritt weg vom tra­di­tio­nel­len Geschäfts­mo­dell des Gigan­ten. War­um geht Auto­desk so vor? Was ist For­ge, die Cloud und APIs? Und war­um soll­ten Sie sich damit unbe­dingt aus­ein­an­der­set­zen? Das erklä­ren wir Ihnen in unse­rem gro­ßen Forge-Guide.

Clouds: Der bes­se­re Weg, Geschäf­te zu machen.

If someone asks me what cloud com­pu­ting is, I try not to get bog­ged down with defi­ni­ti­ons. I tell them that, sim­ply put, cloud com­pu­ting is a bet­ter way to run your business.

Marc Benioff

Cloud Com­pu­ting ist das Bezie­hen von Soft­ware-Ser­vices über das Inter­net. Die Cloud ist dabei die Infra­struk­tur des Rechen­zen­trums und die Soft­ware, die dar­auf läuft. Als Kun­de eines Cloud-Ser­vices bezie­hen wir Uti­li­ty Com­pu­ting — also Rechen­leis­tung “On-Demand”.

Wie­so ist es fast immer eine gute Idee, über einen Cloud-Ser­vice nach­zu­den­ken? Wenn wir Ser­vices auf unse­rer eige­nen IT-Infra­struk­tur betrei­ben ist das fast immer teu­rer, und wir sind dabei trotz­dem unfle­xi­bler, weil unse­re Infra­struk­tur nicht ska­lie­ren kann.

Unser Ser­ver­raum sieht nicht so aus, wie die­ses gut gekühl­te Daten­zen­trum von CERN in der Schweiz. AWS Rechen­zen­tren sehen sehr ähn­lich aus. (Bild: Flo­ri­an Hir­zin­ger, unver­än­dert)

Cloud Ser­vices sind in der Regel bil­lig, weil Rechen­zen­tren eine weit höhe­re Aus­las­tung errei­chen. Außer­dem kön­nen sie durch ihre Grö­ße sehr effi­zi­ent arbei­ten: Ser­ver in einem Rechen­zen­trum tei­len sich zum Bei­spiel hoch­leis­tungs­fä­hi­ge Infra­struk­tur, so wie die Küh­lung oder eine sehr schnel­le Anbin­dung an das Internet.

Dane­ben kön­nen wir den Bedarf unse­rer Rechen­leis­tung belie­big ska­lie­ren: Wir kön­nen in einer Minu­te 100-mal so viel Rechen­leis­tung anfor­dern, wie in der Minu­te davor – und bezah­len nur das, was wir auch tat­säch­lich brauchen.

Wie bin­den wir eine Cloud nun in unse­re Sys­tem­land­schaft ein? Bzw. wie schaf­fen wir es, dass meh­re­re Cloud-Ser­vices nicht allein­ste­hend arbei­ten, son­dern mit­ein­an­der spre­chen? Das Zau­ber­wort heißt APIs.

APIs ver­bin­den die Cloud-Welt

Eine API (Appli­ca­ti­on Pro­gramming Inter­face, also Pro­gram­mier­schnitt­stel­le) ist eine Schnitt­stel­le, über die Maschi­nen auf Ser­vices im Inter­net zugrei­fen kön­nen. Goog­le Maps bie­tet eine API an, die ein ande­rer Ser­vice – zum Bei­spiel Uber – zur Navi­ga­ti­on nut­zen kann.

APIs inter­agie­ren und schaf­fen dadurch mehr Wert, als die ein­zel­nen Services

APIs machen es also mög­lich, eige­ne Geschäfts­mo­del­le auf Basis von unter­neh­mens­frem­den Ser­vices auf­zu­bau­en. Das bringt enor­me Poten­zia­le mit sich. Iyer und Subra­ma­niam gehen so weit zu sagen, dass APIs zur “wich­tigs­ten Art der Geschäfts­be­zie­hung” wer­den – und damit an die Stel­le von stra­te­gi­schen Part­ner­schaf­ten tre­ten [Har­vard Busi­ness Review].

APIs pas­sen her­vor­ra­gend in eine Umge­bung von Cloud Ser­vices: Ein Netz von Ser­vices, die sich über APIs gegen­sei­tig nut­zen, kann ent­ste­hen. Dadurch kann mehr Wert geschaf­fen wer­den, als wenn die­se Ser­vices iso­liert lau­fen wür­den. 

Also was ist Forge?

… und wie­so kann es dabei hel­fen, BIM-Pro­zes­se zu verbessern?

For­ge ist eine Samm­lung von APIs für Auto­desks Cloud-Ser­vices und ent­hält auch die Tools (Soft­ware-Deve­lo­p­ment-Kits, Biblio­the­ken), um die­se Ser­vices zu nut­zen. For­ge ent­hält, neben vie­lem ande­ren, APIs für Clash-Detec­tion, BIM360 Docu­ment-Manage­ment, einen Web-View­er für BIM-Model­le und sogar Revit als Cloud-Service.

Das gibt uns die Mög­lich­keit, belie­bi­ge Auto­desk-Ser­vices mit belie­bi­gen ande­ren Web-Ser­vices für unse­re Zwe­cke zu ver­bin­den. Wir kön­nen zum Bei­spiel auf Knopf­druck ein Modell auf BIM360 laden, dort auf Kol­li­sio­nen prü­fen, mit Goog­le Maps Infor­ma­tio­nen über die Umge­bung abru­fen, und schließ­lich auf Basis davon eine auto­ma­ti­sche Kos­ten­schät­zung vornehmen.

Wir kön­nen Sen­sor­da­ten eines bestehen­den Gebäu­des in Echt­zeit im For­ge-View­er visua­li­sie­ren oder aus auto­ma­ti­schen Scans von der Bau­stel­le auf den Bau­fort­schritt schlie­ßen – und die­sen im View­er darstellen.

Dadurch, dass der For­ge-View­er auch auf dem Smart­phone funk­tio­niert, kön­nen wir Infor­ma­tio­nen aus dem Modell bes­ser auf der Bau­stel­le nut­zen: Als Grund­la­ge für die Errich­tung, um Soll-Ist-Ver­glei­che durch­zu­füh­ren, um Ände­run­gen im Zeit­plan ein­zu­be­zie­hen … Die Mög­lich­kei­ten sind enorm.

Wir kön­nen zusam­men­bau­en, was immer wir wol­len – und las­sen die her­vor­ra­gen­den Ser­vices von For­ge den größ­ten Teil der Arbeit erle­di­gen. Wir kön­nen uns dar­auf kon­zen­trie­ren, den größt­mög­li­chen Wert aus bestehen­den Din­gen zu schöp­fen – und nur das selbst pro­gram­mie­ren, was es wirk­lich noch nicht gibt.

For­ge in der Realität

Nor­con­sult ver­wen­det For­ge, um die Errich­tung gro­ßer Infra­struk­tur­pro­jek­te in Nor­we­gen zu mana­gen. Sie haben auf Basis des For­ge-View­ers eine zen­tra­le Pro­jekt­ma­nage­ment Platt­form ent­wi­ckelt, die nicht nur alle Modell­da­ten ent­hält, son­dern auch mit Share­point und Micro­soft Pro­ject inte­griert ist.

ISY Pros­jekt — Eine Pro­jekt­ma­nage­ment Platt­form auf Basis von For­ge [ For­ge helps trim emis­si­ons by 20% on $500-mil­li­on trans­port pro­ject ]( https://forge.autodesk.com/customer-stories/nois )

Ande­re Fir­men ver­wen­den For­ge zum Bei­spiel, um den Kun­den gro­be Skiz­zen im Web anfer­ti­gen zu las­sen. Dar­aus wer­den dann mit der API für Inven­tor oder Revit fer­ti­ge Bau­tei­le generiert.

[ For­ge con­nects a manufacturer’s cus­to­mers to design auto­ma­ti­on ] ( https://forge.autodesk.com/customer-stories/imaginit )

Nächs­te Schritte

Für Ent­wick­ler: Ein gro­ßer Vor­teil von For­ge ist die Ver­füg­bar­keit von her­vor­ra­gen­der Doku­men­ta­ti­on und Code-Samples, die die Ent­wick­lung einer eige­nen For­ge-App ver­ein­fa­chen. Die wich­tigs­ten Res­sour­cen für einen guten Start sind:  

Haben Sie eine Soft­ware­an­for­de­rung, die Sie bespre­chen möch­ten: info@buildinformed.com

Aus­blick

Was ist die Platt­form-Wirt­schaft — und was hat For­ge damit zu tun? Im nächs­ten Teil der Blog-Rei­he geht es um Platt­for­men — und wie Netz­werk­ef­fek­te die Geschäfts­mo­del­le der Digi­ta­li­sie­rung prägen.

Mar­co Kainzner

Mar­co klet­tert, liest und schreibt Soft­ware für Build Informed.

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